Montag, 8. August 2016

Wanderung mit Leiter und Gartenschere

Für Thorsten Bayha ist der Weg das Ziel. Der Wegewart des Schwäbischen Albvereins Plieningen-Birkach heftet den Blick beim Laufen nicht auf den Boden, sondern nach oben. Dort hängen die Wegweiser, um die er sich zu kümmern hat.

Die Sonne strahlt, und gut gelaunt sind auch die vier Männer, die sich vor dem Schloss Hohenheim versammelt haben. Sie sind Mitglieder des Schwäbischen Albvereins und nutzen den Samstag für eine Wanderung am Schloss entlang durch Birkach zum Asemwald und weiter Richtung Degerloch. „Dort kehren wir dann irgendwo ein, das ist ein wichtiger Bestandteil einer Wanderung“, sagt Helmut Kauffmann und lacht. Er ist der Vorsitzende der Ortsgruppe Plieningen-Birkach.

Er hat die Augen in der Luft

Die Männer gehen heute nicht nur zu ihrem Vergnügen auf Wanderschaft. Sie helfen Thorsten Bayha, der seit einem halben Jahr der neue Wegewart der Ortsgruppe ist. Gemeinsam mit Helmut Kauffmann ist er auch Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins. „Da hat mich Helmut gefragt, ob ich nicht Mitglied des Albvereins und Wegewart werden möchte“, sagt Bayha. Ein Wegewart ist nicht für die Wanderpfade selbst zuständig. Das ist Aufgabe der Stadt. Thorsten Bayha hat die Augen nicht am Boden, sondern in der Luft. Er kümmert sich um die Beschilderung. Da hängen an jeder Abzweigung rote Kreuze, blaue Kreuze, Striche und Punkte zur Markierung. Sie zeigen, um welchen Wanderweg es sich handelt und ob der Wanderer gerade auf einem Haupt- oder Nebenweg läuft. Thorsten Bayha muss die Schilder überprüfen, reparieren oder erneuern.

Schwer bepackt mit Rucksack und Leiter hält Bayha beim Wandern immer die Augen offen. An jedem Laternenmast, an jedem Baum könnte ein Wegzeichen versteckt sein. „Ein Wanderer sollte die Strecke auch ohne Wanderkarte laufen können, nur den Zeichen nach“, erklärt Bayha. Dazu müssen sie gut sichtbar und am richtigen Platz hängen. Wenn ein Wegzeichen überwachsen ist, holt Bayha eine Gartenschere hervor und schneidet es frei. Abgeblätterte Markierungen überklebt er, und an Bäume wird ein Messingschild genagelt. „Um die Bäume nicht zu verletzen, klemmen wir ein Korkstück zwischen das Schild und die Rinde“, sagt Bayha. Der Naturschutz ist dem Albverein ein Anliegen. Als Wegewart muss Thorsten Bayha einige Regeln kennen, denn die Wegzeichen werden systematisch angebracht. „Wenn ich einen besseren Weg finde, darf ich die Route nicht einfach ändern, weil sie auf allen Karten des Albvereins abgedruckt ist.“

Wandernd Leute treffen

Der Schwäbische Albverein wurde 1888 in Plochingen gegründet und ist heute mit rund 110 000 Mitgliedern europaweit der größte Wanderverein. „Wandern ist ein Ausgleich, und man lernt andere Leute kennen“, sagt Helmut Kauffmann. Selbst 80 Jahre alte Mitglieder des Vereins würden noch auf dreistündige Wanderungen gehen. „Wandern hält fit und jung.“

Thorsten Bayha ist in der Ortsgruppe Plieningen-Birkach mit 44 Jahren das jüngste Mitglied. Als Marathonläufer sei es für ihn kein Problem, die rund 30 Kilometer Wegenetz abzulaufen, die zur Gemarkung Plieningen-Birkach gehören. „Der ehemalige Wegewart hat sich aus Altersgründen lange nicht mehr um die Beschilderung gekümmert, es gibt also viel zu tun“, sagt Bayha. Problematisch sei auch, dass neu angebrachte Markierungen einfach wieder abgerissen würden.

Im September wird 125-jähriges Jubiläum gefeiert

Zuerst hat sich Bayha um den Plieninger Rundwanderweg gekümmert, der vor 24 Jahren angelegt und seitdem stark vernachlässigt worden ist. Zum 125-jährigen Jubiläum der Ortsgruppe im Herbst möchten die Mitglieder ihn aufleben lassen. Im September findet ein Jubiläumsfest in der Zehntscheuer in Plieningen statt.

In Zukunft stehen neue Projekte an. Es sollen mehr Familienwanderungen angeboten werden, um auch junge Leute zu begeistern. Doch erst muss die Beschilderung erneuert werden, eines nach dem anderen. „Der Weg ist das Ziel“, sagt Thorsten Bayha.

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Dienstag, 2. August 2016

Feuer und Flamme beim amerikanischen Picknick in Hochheim

Hochheim. Während alle Hängematten auf der Philippswiese ebenso wie die Liegestühle schnell belegt waren, bevorzugten Kathleen und Matthias Wagner mit Söhnchen Fabian ohnehin die mitgebrachte Decke. Das Erfurter Ehepaar genoss zum ersten Mal einen Picknick-Sonntag im Egapark. Kathleen Wagner gefiel die kulturell-kulinarische Entdeckungsreise rund um die Welt, die gestern unter dem Motto „The American Way of Picnic“ stand. Der zuvor georderte Picknickkorb mit amerikanischem Wein, Salat und Orangen sowie einem Gutschein für frisch zubereitete verschiedene Burger mundeten laut Matthias Wagner besser als erwartet.

Feurige Klänge der Country-Band „Open Road“ mit Musikern aus Mühlhausen und Umgebung ließ binnen Sekunden Südstaaten-Flair aufkommen. Dazu trugen nicht zuletzt die ebenso lange bestehenden Line-Dancer „Rose of Texas“ aus der Nähe von Mühlhausen bei, die sich zugleich als treue Freunde der Musiker in einem Fanclub erweisen.
Jörg Haase, der in doppeltem Sinn den Hut in der Band auf hat, erzählte, dass die Mitglieder von „Rose of Texas“ jüngst unverhofft in einem Konzert in Hamburg auftauchten und dort ebenso ihr Können bewiesen. Sie scheuten keinen Kilometer, um ihrer Lieblingsband nahe zu sein.

Mit Feuer und Flamme begeisterte „Mister M“ die Besucher des amerikanischen Picknicks. Der aus New Jersey stammende Marcus Halbig, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt, brachte eine Persiflage auf amerikanische Koch-TV-Shows mit. In einem Mix aus Jonglage, Clownerie und Zauberei durften explodierende Pop-Corns nicht fehlen. Wie der Allround-Künstler erzählte, habe er grundlegende Fertigkeiten vor 25 Jahren in einer Zirkusschule erworben. Dubai, Australien und natürlich Europa heißen seine Gastspiel-Orte, für die er pro Jahr 60.000 Kilometer zurücklege. Als Ideengeber für die seit vorigem Jahr angebotenen Picknick-Sonntage fungiert Natalja Rehbach. Die Ega-Mitarbeiterin für Veranstaltungen sprach von etwa 3000 Gästen je Veranstaltungsangebot. Nächster und letzter Picknick-Sonntag im Egapark in diesem Jahr ist am 21. August. Das Motto dann lautet“Moin, Moin“ mit Kulturell-Kulinarischem von der deutschen Nordseeküste.

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